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29.06. Yoho + Icefields Parkway

Puh….Wo soll man nach so einem Tag beginnen zu schreiben. Am besten von vorn. Nach den regnerischen Wettervorhersagen für morgen haben wir unseren Plan ein bisschen umgebaut und haben das morgige Ziel auf heute vorgezogen. Damit ging es heute zum 1.Teil des Icefield Parkways. Dies ist eine beeindruckende Panoramastraße durch die Rocky Mountains. Der Wecker klingelte 6Uhr, Abfahrt war 7.30 und 9Uhr kamen wir am Hauptziel, dem Peyto Lake an. Er ist für seine Farbe, seine traumhafte Lage und seine Form bekannt. Er hat von oben gesehen Ähnlichkeit mit einem Kojoten.

Der Parkplatz war noch recht leer und wir hatten eine tolle Aussicht auf den türkisenen See.

Holger wollte noch zu einem weiteren Aussichtspunkt, etwas Abseits von den Touristen – also auf gehts. Den Abzweig zum Aussichtspunkt haben wir aber verpasst und sind auf dem Wanderweg zum Bow Summit gelandet. Dieser war insgesamt 6km lang und ging teilweise durch Schnee und Matsch, am Ende wurden wir dafür mit einem wahnsinnigen Ausblick auf den Bow Lake und die umliegenden Berge belohnt. Wir genossen und genossen und genossen.

Glücklicherweise hatten wir einen guten Augenblick abgepasst und waren so gut wie alleine auf diesem tollen Stückchen Kanadas. Auf dem Rückweg begegneten uns scharenweise Asiaten mit lustigen Hüten. Wir passten diesmal etwas besser auf und erwischten den Abzweig zum eigentlichen Aussichtspunkt. Hier hatten wir eine tolle Aussicht auf den Peyto Lake,die Farbe des Sees war so türkis, schon etwas unecht.

Völlig geplättet von den Eindrücken gings wieder zum Parkplatz zurück und hier war jetzt mächtiges Gedränge. Unser Camper wurde vorne zugeparkt und Holger hatte Bedenken rückwärts gut rauszukommen. Wir wollten die Situation abwarten und kochten uns erstmal im Camper ein Mittagssüppchen. Es ist schon von Vorteil wenn man alles was man braucht mit sich herumfährt. Nach dem Mittag besserte sich die Situation nicht und Holger rangierte unter meinem wilden Armgefuchtel den Camper aus der Lücke. Da wir morgen sowieso nochmal diese Strecke fahren, beschlossen wir uns auf den Rückweg zu machen, um nochmal am Bow Lake anzuhalten. Wir fuhren den Icefield Parkway wieder zurück und Holger entdeckte einen Schwarzbären am Strassenrand. Dieser trottete seelenruhig vor sich hin. Ich schoss fix ein paar Fotos durchs offene Fenster und dann fuhren wir völlig begeistert von den heutigen Erlebnissen weiter.

Am Bow Lake war es schön, aber heute konnte irgendwie nichts mehr das bisher erlebte toppen.

Auf dem Weg zum Campground beschlossen wir doch noch einen kurzen Abstecher zum ursprünglich geplanten Ziel des Tages zu machen: den Emerald Lake. Dieser See ist auch ein Touristenmagnet und wir hofften mit einer Ankunft am späten Nachmittag, dass vielleicht der Hauptandrang durch ist und wir Glück haben einen Parkplatz zu ergattern. Auf dem Weg gab es aber direkt wegen Überfüllung eine Strassensperre die jedoch kurz vor uns aufgehoben wurde. Einen Parkplatz für den Camper fanden wir ganz oben am See und Holger parkte das riesige Gefährt seitlich zwischen zwei andere Camper ein. Am See angekommen sahen wir schon wieder viele Leute. Es gab die Möglichkeit zum Kanu fahren. Für 100$ pro Stunde (ca 70€) nicht ganz günstig, aber wann macht man sowas schon nochmal. Also stellten wir uns an und haben das vorletzte Kanu bekommen, danach war Feierabend am Bootsverleih für heute. Mariella und Holger paddelten und wir liesen die Seele baumeln und bestaunten die Farbe des Wassers und die umliegenden Berge, die sich im Wasser spiegelten. Wir waren völlig begeistert von unserem Glück des heutigen Tages. Was da nicht alles reingepasst und geklappt hat. So viel Kanada…

Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz an der Natural Bridge, eine natürlich zusammengefügte Brücke aus Steinblöcken, durch die der Kicking Horse River tost. Theoretisch könnte man den Fluss darüber überqueren.

Nun sind wir auf dem Kicking Horse Campground (direkt neben dem gleichnamige Fluss), unserem Domizil für die Nacht angekommen und lassen den Tag Revue passieren. So viele Eindrücke….Morgen ist Regen angesagt und wir machen uns wieder auf den Icefield Parkway zum Rampart Creek Campground. Eine recht überschaubare Strecke, mit eins/zwei weiteren Viewpoints, die wir heute nicht gesehen haben – also eine Art Ruhetag. Danach geht es übermorgen über den zweiten Abschnitt des Icefield Parkways in den Jasper Nationalpark. Wir werden in den nächsten beiden Tagen keinen Empfang haben und keine Beiträge schreiben bzw. Nachrichten beantworten können.