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10.07. Victoria

Unser Tages-Highlight in Victoria sollte eine Whale-Watching Tour sein. Nachdem wir in anderen Urlauben Buckelwale und Delphine beobachtet haben, sollten es heute Orcas (Killerwale) sein. Mit einem Wassertaxi schipperten wir von einer Anlegestelle (West Bay) ganz in der Nähe unseres Campers zum Inner Harbour (Hafen im Stadtzentrum). In ein Wassertaxi passen maximal 12Personen rein. Es sind kleine wendige Boote und der Kapitän vom Boot erzählt während der Fahrt noch einige Informationen über den Hafen. Insbesondere, dass heute noch zwei Kreuzfahrtschiffe anlegen werden und wir vielleicht eins sehen können, wenn unsere Bootstour zu den Walen startet. Zudem erklärte er uns, dass es sich bei den permanent startenden und landenden Wasserflugzeugen hauptsächlich um Linienflüge nach Vancouver und Seatle (USA) handelt, nebenTouristenrundflügen.

Im Inneren Hafen angekommen, schlenderten wir noch etwas umher und schauten uns das Parlamentsgebäude und noch einige Denkmäler und Statuen an, insbesondere zur Queen Victoria und den First Nations (Indianern) sowie Erinnerungen an die Gefallenen in den Kriegen, an denen sich Kanada insbesondere im Verbund mit dem britischen Königshaus beteiligt hat. (Spanische Revolution gegen Franco, Korea und erster und zweiter Weltkrieg).

Mittlerweile war es auch schon recht heiß geworden. Ein Eis lieferte noch eine kurze Abkühlung, bevor es auf das Boot ging. Wir fuhren recht langsam aus dem Hafen raus, denn mittlerweile legte das erste der angekündigten Kreuzfahrtschiffe ( die Queen Elisabeth) an. Nach kurzer Sicherheitseinweisung ging es mit dem Katamaran rasant los.

Nach ca 1Stunde Fahrt stoppte das Boot und wir sahen die Orcas bereits von weitem. Langsam näherten wir uns etwas an und dann wurde der Motor abgestellt. Wir beobachteten eine größere Orca-Familie. Sie drehten sich im Wasser, schauten neugierig die Boote an, prusteten Fontänen in die Luft und sprangen zur Freude aller Beobachter auch. Die Fotoapparate klackerten nur so – und ein „Oooh my god“ war in unterschiedlichen Tonlagen vermischt mit Jubel und Lachen von den Booten zu hören. Ein wahnsinnig tolles Erlebnis diese schönen Tiere zu beobachten. Die Familie schwamm sehr nah an unserem Boot vorbei (Orcas sind wohl sehr sozial und kommunikativ). An Board waren auch 2 Guides die über diese Familie gut Bescheid wusste, es gab wohl eine Großmutter, Kinder und Enkel in dieser Gruppe. Man kann sie wohl ganz gut an ihren Flossen erkennen.

Nachdem die Orcas weitergezogen waren, machten wir uns auf den Rückweg. Wieder am Hafen angekommen, entschieden wir uns noch nach China Town zu laufen. China Town ist ein Stadtteil, der hauptsächlich durch chinesische Einwanderer geprägt ist. Zur Zeit des großen Eisenbahnbaus zwischen 1870 und 1900 sind sehr viele Chinesen nach Nordamerika umgesiedelt und haben als billige Arbeitskräfte insbesondere den Bau des Schienennetzes vorangetrieben. Daher gibt es in vielen amerikanischen und kanadischen Städten chinesische Stadtviertel. Chinatown von Victoria ist die Älteste von Kanada. Wir schlenderten durch kleine Gassen und besuchten einige kleine Läden.

Wieder am Hafen angekommen, wollten wir eigentlich mit dem Wassertaxi Richtung Camper zurück schippern. Wir hatten jedoch die Möglichkeit noch am „Fisherman’s Wharf“ auszusteigen und ein Taxi später weiter zu fahren. Fisherman’s Wharf sind kleine niedliche schwimmende Häuser, vertäut am Kai, an dem ursprünglich früher die Fischerboote andockten. Ob man ständig schaukelnd wohnen möchte ist sicher Geschmackssache 😉. In der Nähe konnten man noch ganz üblich Fish&Chips essen -unser heutiges Abendbrot.

Nach der Stärkung wollten wir uns auf dem Heimweg machen. Am Wassertaxi sagte man uns, dass unser Hafenanleger aufgrund starken Windes nicht mehr angefahren werden kann. Puh…von Wind hatten wir bisher nichts gemerkt. Wir wurden eine Station weiter gefahren und von dort aus mussten wir ca 2km laufen. Für Holger war dies natürlich nicht so toll, aber er „humpelt“ doch schon recht flott. Aber die Einfahrt des zweiten Kreuzfahrtschiffes konnten wir auf dem Weg beobachten. Nun sind wir im Camper – draußen windet es ordentlich – und schwelgen in Erinnerungen an den beeindruckenden Tag.